In den ersten drei Wochen nach der Geburt orientieren sich die Welpen an ihren angeborenen Verhaltensweisen, wie dem Instinkt, nach einer Zitze zu suchen, um Milch zu trinken. Obwohl ihre Augen sich öffnen, ist die Erkennung von Umgebungsreizen noch nicht möglich – dies wird als die neonatale Phase bezeichnet. In der folgenden 4. bis 5. Lebenswoche entwickeln sich die Sinnesorgane weiter, und die Welpen nehmen ihre Umwelt bewusster wahr. In dieser Übergangsphase werden auch Bewegungen kontrollierter. Die Prägungsphase erstreckt sich bis zur sechsten Lebenswoche, in der es entscheidend ist, die Welpen mit verschiedenen Reizen zu konfrontieren, um spätere Ängste zu vermeiden. Die Welpen werden aktiver, ihre Neugier und Spielfreude nehmen zu. Ein positiver Kontakt zu anderen Hunden, Tieren und Menschen ist in dieser Zeit besonders wichtig, da dies die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben legt.
Von der neunten Lebenswoche bis etwa zum neunten Lebensmonat durchläuft der Welpe die sogenannte Verhaltensontogenese. In dieser Phase liegt die Verantwortung für die Entwicklung des Welpen bei seiner neuen Familie. Die Beziehung zu dem kleinen Fellknäuel wird in dieser Zeit gestärkt, und der Welpe sollte verschiedenen Alltagssituationen ausgesetzt werden, wie beispielsweise Autofahrten, Straßenverkehr und der Umgang mit unterschiedlichen Menschen. Eine sorgfältige Sozialisierung ist besonders wichtig im ersten Lebensjahr des Hundes. Es gilt, den richtigen Umgang mit Menschen zu trainieren, wobei von Anfang an klargestellt werden sollte, dass bestimmte Spiele mit Kindern vermieden werden müssen. Regelmäßige Kontakte mit anderen Hunden und Menschen sind entscheidend, um Aggressivität und Ängste zu verhindern. Daher ist es empfehlenswert, eine Welpenschule zwischen der 8. und 10. Woche zu besuchen. Dort kann der Welpe auf andere Hunde unterschiedlicher Größen, Rassen und Charaktere treffen und wichtige Fertigkeiten wie das Laufen an der Leine, Sozialisierung und grundlegende Kommandos erlernen. Und dann kommt die Pubertät – eine Phase, in der es scheint, als würde alles Gelernte vergessen. Der Hund testet Grenzen aus, stellt die Rudelposition und die Bereitschaft zur Unterordnung in Frage. Doch dies ist nur eine vorübergehende Phase, die in der Regel zwischen dem 6. und 12. Monat auftritt.